Thomas Weikert tritt als DTTB-Präsident zurück
Der 53-jährige Anwalt aus Limburg begründet seinen Schritt mit seiner momentanen Doppelfunktion. Seit dem 1. September des vergangenen Jahres ist Weikert auch Präsident des Weltverbandes ITTF. „Ich hatte gehofft, zumindest bis 2017 beide Ämter parallel ausüben zu können. In meiner Funktion als ITTF-Präsident habe ich allerdings nach der Nominierung des DTTB als Ausrichter der Weltmeisterschaften 2017 festgestellt, dass viele Verbände einen Interessenkonflikt sehen, wenn der DTTB mit der ITTF Verträge über dieses Turnier abzuschließen hat“, erklärt Weikert.
Thomas Weikert war bei der Bundeshauptversammlung am 12. Juni 2005 als Nachfolger von Walter Gründahl zum zwölften DTTB-Präsidenten gewählt worden. Beim Bundestag im Dezember 2013 in Halle an der Saale erhielt er zum fünften Mal hintereinander alle Stimmen der Delegierten. DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb, der von 1981 bis 1994 den Verband geführt hatte, sagt: „Nie zuvor hat ein Präsident unseres Verbandes mit ähnlichem Einsatz und mit so umfassenden Kenntnissen wie Thomas Weikert für den Tischtennissport gearbeitet.“
„Der Rücktritt fällt mir extrem schwer“
„Der Rücktritt fällt mir extrem schwer. Der DTTB und seine Mitstreiter in den Mitgliedsverbänden sind mir in den zehn Jahren meiner Präsidentschaft sehr ans Herz gewachsen. Vielleicht kann ich den Verband ja als Justiziar weiter unterstützen“, betont Weikert. Der Familienvater und frühere Bundesligaspieler hatte den DTTB nach seiner Wahl 2005 wieder in ruhigeres Fahrwasser gesteuert, stabile Strukturen geschaffen und unermüdlich daran gearbeitet, das internationale Renommee der Sportart zu verbessern. Weikerts Konzept, „Tischtennis durch regelmäßige Top-Events in Deutschland auf höchstem Niveau zu präsentieren“, setzte er konsequent um. Mit der Team-WM 2012 in Dortmund, der Team-WM 2006 in Bremen und den Europameisterschaften 2009 in Stuttgart fielen drei Großveranstaltungen in seine Amtszeit. Hinzu kamen diverse World Cups, der Volkswagen Cup, Europe-Top-12-Turniere sowie die jährlichen German Open, die Weikert und seine Mitstreiter im DTTB-Präsidium planten. In seiner Amtszeit platzierten sich die deutschen Nationalmannschaften in der Weltelite und wurden bei den Herren sowohl bei Olympia wie auch bei Weltmeisterschaften nur noch von China besiegt.
Weikerts Funktionärslaufbahn beim DTTB begann 1995, als er Vorsitzender des Kontrollausschusses wurde. Seit 2002 ist er als Justiziar für den Verband tätig. Auf internationaler Ebene machte sich Weikert spätestens 2009 einen Namen, als er Vizepräsident des Weltverbandes ITTF wurde. Im vergangenen Jahr trat er dann die Nachfolge des Präsidenten Adham Sharara an.
Michael Geiger möglicher Kandidat für die Nachfolge
Nach Weikerts Rücktritt wird das DTTB-Präsidium zunächst einen kommissarischen Nachfolger benennen, ehe beim Bundestag am 21./22. November 2015 Neuwahlen stattfinden. Das DTTB-Präsidium schlägt Michael Geiger, 49, als Weikert-Nachfolger und neuen Präsidenten vor.
Der derzeitige Vizepräsident Finanzen, selbstständiger Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus Haslach im Kinzigtal, der unter anderem für die erfolgreiche finanzielle Abwicklung der Team-Weltmeisterschaften 2012 in der Dortmunder Westfalenhalle verantwortlich zeichnete, genießt inner- und außerhalb des DTTB als Finanz- und Sportfachmann einen ausgezeichneten Ruf. Michael Geiger wird die Annahme dieser kommissarischen Berufung von einer Überprüfung seiner zeitlichen und beruflichen Beanspruchung abhängig machen. Falls er danach zustimmt, entscheiden Bundestag und Landesverbände über Geigers mögliche Wahl oder die eines anderen Kandidaten.
Quelle: DTTB-Presse-Info