TTVN-Hauptausschuss tagt erstmals online
Angesichts der aktuellen Situation wurde der 11. TTVN-Hauptausschuss erstmalig als Online-Meeting abgehalten.
Die insgesamt 42 Teilnehmenden, bestehend aus den Vorsitzenden der Bezirks-, Regions-, Kreis- und Stadtverbände, den Delegierten der Bezirksverbände, den Mitgliedern des Präsidiums und Ressortleitern trafen sich im virtuellen Tagungsraum, zugeschaltet über Notebook, Smartphone, PC oder Telefon. Vorausgegangen war ein Technikcheck zwei Tage vor der Veranstaltung, der von vielen Teilnehmenden in Anspruch genommen wurde.TTVN-Präsident Heinz Böhne begrüßte die Sitzungsteilnehmenden vom heimischen Rechner in Warber. „Die aktuelle Lage macht es erforderlich, an diesem Termin festzuhalten und gemeinsam über die nächsten Monate zu sprechen. Es freut mich daher sehr, dass wir die Sitzung über dieses neue Format realisieren können“, so Böhne.
COVID-19 hat auch im Tischtennissport für harte Einschnitte gesorgt. Doch welche Bereiche waren seit der 10. Hauptausschusssitzung Ende Juni im TTVN genau betroffen? Was fiel dem Virus zum Opfer, welche Bildungsmaßnahmen konnten noch durchgeführt werden? Darüber gab Udo Sialino, TTVN-Referent für Vereinsservice mit einer Corona-Timeline Aufschluss. Dieter Benen, Vizepräsident Wettkampfsport erläuterte, warum die aktuelle Spielaussetzung im TTVN bis zum 31.12.2020 und nicht analog der politischen Entscheidungsträger bis zum 30.11.2020 vom Präsidium, als TTVN-Entscheidungsgremium beschlossen wurde. „Für beide Termine gab es berechtigte Gründe. Wir haben uns aber letztlich für den 31.12.2020 entschieden, damit unsere Vereine bis Ende des Jahres Planungssicherheit haben. In vielen Kreisen dürfte auch im Dezember kein Spielbetrieb möglich sein, da viele Sporthallen geschlossen sein werden“, führt Benen aus. „Ob wir im Januar wieder starten können und unter welchen Bedingungen, werden wird voraussichtlich im Dezember entscheiden. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch zu viele Unbekannte. Im Schnitt wurden erst 38 Prozent der Hinrunde gespielt. Eine Einfachrunde (bei der jede Mannschaft nur einmal gegeneinander spielt) ist daher nicht unwahrscheinlich“, so Benen weiter.
Die Frage, wie die niedersächsischen Vereine den (sozialen) Kontakt zu ihren Mitgliedern in den nächsten zwei Monaten halten können, stellten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen – auch diese Arbeitsform ist in Online-Meetings möglich. Ob Online-Challenges über die Social-Media-Kanäle, alternative Sportangebote, bis hin zu selbst gestalteten Gesellschafsspielen (Memory oder Quartett) für den Tischtennisnachwuchs – die Ergebnisse wurden auf einer Online-Pinnwand schriftlich festgehalten und werden in Kürze allen Vereinen zur Verfügung gestellt.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Bereich Engagemententwicklung. Sigrun Klimach, Vizepräsidentin Sportentwicklung, brachte noch einmal in Erinnerung, dass das Thema “Freiwilligenengagement und Ehrenamt” vom Hauptausschuss als eines der zentralen Themen benannt und mit einer hohen Priorität versehen wurde. Leider musste der geplante Auftaktworkshop zur “TTVN-Engagemententwicklung” bereits zum zweiten Mal aufgrund der Coronakrise abgesagt werden. Andere Aktivitäten zum Thema konnten trotz Corona vorangetrieben werden. Neben der Weiterentwicklung der WO/AB(C)-App, die für alle Spielleiter, WO-Coaches, Mannschaftsführer und regelinteressierten Tischtennisspielern ein immer aktueller Begleiter ist, wird an einer weiteren App gearbeitet, die Vereinen und Gliederungen das Finden und Binden von freiwillig Engagierten erleichtern soll. „Genau genommen wird an einem “TTVN-Kanal” einer bereits existierenden App gearbeitet“, erläutert Sialino. Die Rede ist von der bundesweit bereits sehr erfolgreichen App “letsact“, die 2018 von Ludwig Petersen und Paul Bäumler gestartet wurde, um Menschen einfachen Zugang zu freiwillig-sozialen Projekten zu ermöglichen. In der TV-Show „Höhle der Löwen“ lösten die beiden Gründer mit ihrer App heftige Emotionen aus und rührten Nico Rosberg zu Tränen. Sialino begrüßte Paul Bäumler, der aus München zur Hauptausschusssitzung zugeschaltet wurde, um den Mitgliedern letsact und den in Arbeit befindlichen “TTVN-Kanal” vorzustellen.
Vizepräsident Finanzen Andreas Schmalz gab einen Einblick in den Haushaltszwischenstand 2020 und die Haushaltsplanung 2021, die coronabedingt derzeit sehr schwierig ist. Unter dem mittlerweile fest verankerten Tagesordnungspunkt „best practice aus den Gliederungen“ informierte Felix Lingenau (Vorsitzender des Kreisverbandes Oldenburg-Land) über die bevorstehende Fusion der beiden Kreisverbände Delmenhorst und Oldenburg-Land, die sportlich bereits seit Jahren gemeinsam agieren. Wie kam es zum Fusionsgedanken? Welche Hürden sind zu überwinden und welche Unterstützungs- und Beratungsangebote gibt es vom TTVN bzw. dem LSB? Zu all diesen Fragen äußerte sich Lingenau in einem kurzen Interview. „Beim Fusionsprozess haben wir zum Thema Satzung das Beratungsangebot des LSB (kann über den TTVN beantragt werden) in Anspruch genommen. Dies hat uns auf dem Weg der Umsetzung enorm geholfen”, war ein wichtiges Fazit von Felix Lingenau. Weitere Informationen zu Fusionen auf Kreis- oder Vereinsebene stellt gerne die Verbandsgeschäftsstelle zur Verfügung.
In der abschließenden Abfrage an die Teilnehmenden gab es breite Zustimmung für die Hauptausschusssitzung im Online-Format. „So geht es auch in Coronazeiten und ich fand es sehr informativ“, berichtet etwa Wolfgang Schmitz, Vorsitzender des Tischtennis-Kreisverbandes Celle. „Ich könnte mir gut vorstellen, wenn künftig immer eine der beiden jährlich stattfindenden Hauptausschusssitzungen im Online-Format durchgeführt wird. Das spart Zeit und Ressourcen und die Mitarbeit ist ebenso produktiv“, so Felix Lingenau. (Quelle: TTVN-Newsletter 12.11.2020)